Auction 169

SALO WEBER, jüdischen Glaubens, Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs, um die Loyalität zum Deutschen Reich zu untermauern, Überlebender des Nazi-Terrors nur duch die Ehe mit einer "arischen" Ehefrau in "privilegierter Mischehe" - und trotzdem den täglichen erniedriegenden und unmenschlichen Schikanen der ganz normalen Deutschen und der Nazis ausgesetzt, den entwürdigenden alltäglichen Beschränkungen der Behörden, der Polizei und Ordnungsdienste, Dokumentation über das Leben und Überleben im Dritten Reich und der Kampf gegen die grauenhaften Umstände im wohl dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, belegt mit persönlichen Schriftstücken und Notizen der immer zu ihm stehenden Ehefrau und weiteren Belegen, z.B. Ausweise mit "J" für Jude auf dem Deckblatt oder Zwangsnamen "Israel" als Zusatz, Arbeitsbuch und Dokumente zur Zwangsarbeit, "Haushaltsausweise" mit "J" für Juden und Lebensmittelmarken, ein Judenstern auf gelbem Stoff zum Annähen auf die Kleidung, bedrückend die lange Aufzählung der Ehefrau mit den Verboten, denen sich jüdische Mitbürger zu beugen hatten, vom Verbot des Tragens von Kriegsorden, Zwang den Judenstern auf der Brust zu tragen, Einkaufszeit eine Stunde Nachmittags 4-5 Uhr, oder für Apotheken 9-10 Uhr, Abgabepflicht ohne Geld und ohne Quittung von Heizkissen, Plattenspieler, Schreibmaschinen und einer weiteren langen Liste von verbotenen Dingen - jedoch auch erfreulich der Ausweis der Alliierten über seinen Status als Schutzbedürftiger und weitere Nachkriegsdokumente, ebenso aus der Zeit vor 1933 Dokumente und Ausweise, Militär- und Soldbuch und weitere Unterlagen aus seiner Jugend